Zu jedem Haus, zu jedem Garten gehört ein Baum irgendwie dazu. Aber leider sind die meisten modernen Gärten zu klein, um riesige Bäume zu pflanzen. Zum Glück gibt es auch wunderschöne, zierliche Blütenbäume für den Garten.
In Gärten sind Bäume wichtige Gestaltungselemente. Sie gliedern das Grundstück, spenden Schatten und bieten Sichtschutz. Selbst im Winter geben sie dem Garten noch Struktur. In unseren Gärten gibt es viele verschiedene Laub- und Nadelbäume, die größte Faszination geht jedoch von den Blütenbäumen aus – besonders von denen, die den Frühling mit einer spektakulären Blütenpracht eröffnen. Ihre Farben und Düfte ziehen uns nach den langen dunklen Wintermonaten magisch an.
Der beliebteste Blütenbaum: die Magnolie
Die tulpenförmigen Blüten wirken wie moderne Skulpturen. Dabei zählt die Magnolie zu den ältesten Blütenpflanzen dieser Erde. Magnolien blühten schon vor mehr als 100 Millionen Jahren. Magnolien wachsen langsam, blühen oft erst nach 8 bis 10 Jahren und werden uralt. Man muss sie in all‘ der Zeit gewähren lassen, sie möglichst nicht beschneiden und auch nicht umsetzen.
Magnolien sind robuste Pflanzen: Es gibt weder Krankheiten noch Schädlinge, die ihnen zusetzen können. Lediglich der falsche Standort kann ihnen zu schaffen machen. Magnolien lieben lehmige, kräftige Humuserde mit nicht viel Kalk. Sie sind Flachwurzler und müssen bei Trockenheit gewässert werden. Am besten stehen sie vor einer windgeschützten Hauswand.
Diese Diva unter den Blütenbäumen ist die Magnolia x soulangiana, die Tulpen-Magnolie. Sie wird im Laufe der Zeit 6m hoch und ebenso breit. Sie ist mit ihren ausladenden Ästen ein eleganter Solitär für große Gärten, denen sie eine gewisse Noblesse verleiht.
Die rein weiße oder auch rosa Stern-Magnolie (Magnolia stellata) wächst langsam, wird nur zwei bis drei Meter hoch und ist daher für kleinere Gärten gut geeignet. Sie blüht verschwenderisch mit sternförmigen, duftenden Blüten bereits im März und April. Ein geschützter Standort und ein mildes Klima sind erforderlich.
Nicht alle Magnolienblüten duften. Garantiert ist der betörende Duft bei der Lilienmagnolie ( Magnolia liliiflora), vor allem bei der dekorativen purpurfarbenen Sorte ‚Nigra‘. Sie blüht besonders lang, von Anfang Mai bis in den Juni und gedeiht auch in Kübeln prächtig. Die immergrüne Magnolia grandiflora mit ihren beeindruckenden schalenförmigen Blüten, die sich von Mai bis Juni öffnen, sollte nur in milden Gegenden gepflanzt werden. Die Magnolie ´Sunsation´ist ein unvergleichlichen Blickfang mit ihren sonnengelben Blüten von April bis Mai.
Ziemlich ungefährdet von Frost sind die weißen Blüten der Hohen Magnolie (Magnolia x loebneri), die sich erst Ende April öffnen. In kalten Gegenden ist die Sommer-Magnolie (Magnolia sieboldii) eine fabelhafte Alternative. Ihre weißen Blüten erscheinen erst im Juni und Juli.
Prunus: magische Blütenträume
Dem Zauber eines blühenden Prunus kann sich niemand entziehen, ganz gleich ob es sich dabei aus der weitläufigen Pflanzen- Familie um eine Kirsche, Mandel, Aprikose, einen Pfirsich oder eine Pflaume handelt. Zur Blütezeit sind sie alle überwältigend mit ihrem weißen, rosa oder cremefarbenen Blütensegen, unter dem man oft die Äste nicht mehr sieht. Besonders formenreich präsentieren sich die Zierkirschen mit ihren fernöstlichen Sortennamen: die säulenförmig wachsende Prunus serrulata ‚Amanogava‘, der anmutig überhängende ‚Shidare-Sakura‘, der aufrechte, starke ‚Kanzan‘. Wer sich sehr früh blühende Arten wünscht, pflanzt Prunus yedoensis, jene Zierkirsche, unter der die Japaner ihr Kirschblütenfest feiern.
Viele Prunus, etwa die dunkelrosa Nelkenkirsche werden sehr groß.
Es gibt allerdings heute auch eine große Auswahl klein bleibender Prunussorten, die in jedem Hausgarten, manche sogar auf dem Balkon Platz finden.
Der Zwergpfirsich Melred, der häufig schon Ende März/Anfang April mit seinen roten Blüte begeistert, wird nur 2 bis 3 Meter hoch. Die besonders reich blühende ‚Fugenzo‘, die Hängeform der ‚Kiku-shidare-sakura‘, die ‚Autumnalis‘ mit ihrer langen Blütezeit vom Herbst bis in den Frühling, das allseits beliebte Mandelbäumchen, die ‚Shiro-fugen‘ und ‚Shirotae‘ … brauchen auch nicht viel Platz.
Wer nur sehr wenig Platz hat, dem schenkt Prunus mume, die Japan- Aprikose mit ihren Blüten in Weiß oder Pink und dem süßen Duft einen Hauch von Frühling mit Asienflair. Die Reichblütige Kurilenkirsche gilt als schönste Blütenkirsche für kleinste Gartenplätze. Das fernöstliche Wunderkind ist bereits als junge Pflanze derart blütenübersät, dass man die Triebe nur erahnen kann.
Goldregen (Laburnum anagryroides)
Kaum ein Baum kann mit mit so einer leuchtenden Blütenpracht aufwarten wie der Goldregen. Die überreich mit gelben Blüten behangenen Bäume sind von Mai bis Anfang Juni schon von weitem zu sehen. Ihre duftenden Schmetterlingsblüten erscheinen in dichten, bis zu 30 cm langen Trauben.
Ein ganz besonderen Goldregen ist die Chimären-Goldregen
Weißdorn
Auch der Weißdorn ist ein hervorragender kleiner Baum für unsere Gärten. Neben der Wildform Crategus monogyna gibt es auch verschiedene Sorten von Weiß- und Rotdorn, die sich auch für kleinere Gärten eignen.
Zier-Äpfel (Malus in Sorten)
Zieräpfel trumpfen gleich zweimal im Jahr groß auf: Sie begeistern im Frühjahr durch ihre Blüte, im Herbst durch ihre dekorativen Früchte.
Trompetenbaum (Catalpa bignoides)
Von Juni bis Juli erscheinen die weißen Blüten in 15 bis 20 cm langen Rispen. Auch die großen, herzförmigen Blätter dieses Baumes sind sehr dekorativ. Der Trompetenbaum wird bis zu 15 Meter hoch.
Judasbaum (Cercis siliquastrum)
Der Judasbaum ist einer der reizvollsten Gartenbäume, besonders wegen seiner üppigen Blütenfülle und seines ungewöhnlichen Wuchses.
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa)
Der Blauglockenbaum – botanisch Paulownia – ist nach der russischen Zarentochter Anna Pawlowna benannt. Er ist ein viel bewunderter Baum mit Seltenheitswert. Von April bis Mai vor dem Blattaustrieb erscheinen die rosavioletten Blüten. Der Blauglockenbaum wächst bis zu 15 Meter hoch und bekommt eine breite Krone.
Schneeglöckchenbaum (Halesia carolina)
Dieser romantisch anmutende Baum bezaubert mit glockenförmigen Blüten von April bis Mai. Im Herbst färbt sich das Laub schön gelbgrün, im Winter haften noch dekorative Früchte.
Taschentuchbaum (Davidia involucrata vilmoriniana)
Ein sehr edler Blütenbaum. Das Besondere an ihm sind seine traumhaft schönen, rahmweißen, herabhängenden Hochblätter.
Cornus kousa chinensis
Der Chinesische Blumenhartriegel weiß mehrmals im Jahr zu begeistern: Im Frühling entwickelt er große, weiße Brakteenblüten. Später schmückt es sich mit dekorativen, himbeerartigen Früchten. Die Früchte sind eßbar, die Schale sollte man wegen ihres bitteren Geschmacks nicht mitessen. Im Herbst färbt sich das Laub leuchtend rot.
Rotblühende Rosskastanie (Aesculus x carnea ‚Briotii‘)
Diese Rosskastanie blüht leuchtend rot im späten Frühjahr. Sie wächst zu einem 10 m hohen Baum mit kompakter, rundlicher Krone.