„Ein Garten ohne Gräser ist grässlich!“
Karl Foerster – Pflanzenzüchter und Gartenphilosoph
Gräser im Garten sorgen für eine gewisse Leichtigkeit, sie wiegen sich sanft bei jedem Lufthauch und rascheln leise im Wind. Sie bringen Bewegung in den Garten, das Spiel der grazilen Halme und Blütenrispen strahlt Natürlichkeit aus.
Gärten mit Gräsern sind nie in einen perfekten Zustand über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Das Spannende an Gräsern ist die Veränderung im Jahreslauf.
Ein großer Vorteil von Gräsern ist: Sie sind robust und pflegeleicht. Im Gegensatz zu vielen Stauden gibt es bei ihnen keine Probleme mit Schädlingen und Pilzen. Die meisten Gräser brauchen nicht viel Wasser und müssen auch nicht gedüngt werden. Wichtig ist nur, dass man das Gras passend zum Standort wählt. Sonnenhungrige Gräser kommen in schattigen Lagen nicht zurecht, Schattengräser vertrocknen schnell in der Sonne.
Gräser im Garten sind unglaublich vielseitig. Manche werden gerade mal 20 cm hoch, andere erreichen stolze 4 Meter. Die Blätter können die verschiedensten Farben und Musterungen aufweisen. Blüten gibt es in Formen von Bürsten, Rispen, Sterne oder hübsche Wedeln – die Auswahl ist riesig.
Gräser im Garten: Eindrucksvolle Blickfänge
Die Giganten unter den Gräsern können in kurzer Zeit bis zu 4 Meter erreichen und bringen damit viel Dynamik und Spannung in den Garten. Diese Arten entfalten ihre volle Pracht nur, wenn sie einzeln gepflanzt werden. Sie bilden nicht nur schöne Blickfänge, sondern sorgen auch für Ruhe und Struktur in der Pflanzung.
Zu diesen riesigen Solitärgräsern gehören einige Sorten des Chinaschilfs, das Riesen-Chinaschilf, das Pampasgras mit seinen dekorativen, hohen Blütenständen, das Hohe Pfeifengras, wo einige Sorten stattliche Höhen erreichen können und das Riesen-Federgras.
Gräser als Sichtschutz
Allein oder in Kombination von hohen Prachtstauden sind Ziergräsern im Sommer ein idealer Sichtschutz an Sitzplätzen oder am Schwimmteich und eine lebendige Eingrenzung des Gartens. Auch in Kübeln bilden Gräser einen attraktiven Sichtschutz auf dem Balkon oder der Terrasse.
Gestaltungsideen: Gräser in großen Gruppen
Besonders in architektonischen, formalen und minimalistischen Gärten werden Gräser gern in großen Gruppen gepflanzt. Sie umschmeicheln selbst die minimalistische Kühle moderner Architektur.
Gräser in Kübeln
Immer mehr Gräser erobern auch Terrasse und den Balkon. Kleinere Gräser machen sich prima im Balkonkasten zwischen Sommerblumen und Stauden. Mittelhohe und Hohe Gräser kommen toll zur Geltung in repräsentativen Kübeln. Sie machen sich auch gut vor Hauseingängen oder Toren. Gräser im Kübel brauchen allerdings in der kalten Jahreszeit Winterschutz.
Pflegeleicht: Gräser im Kiesgarten
Gräser und Kies passen gut zusammen. In einem sonnig gelegenen Kiesbeet gedeihen viele trockenheitsverträgliche Gräser aus den nordamerikanischen Prärien. Solche Beete sehen nicht nur toll aus, sie sind sehr pflegeleicht.
Gräser und Rosen
In modernen Pflanzungen werden Gräser gern mit Rosen kombiniert. Gräser bringen Natürlichkeit in Rosenbeete. Die wogenden Halme und Ähren sorgen für Bewegung ohne den Rosen die Show zu stehlen. Zwischen die Rosen kann man kleinwüchsige Gräser wie Lampenputzergras, Rutenhirse oder Federborstengras setzen. Hohe Gräser kann man in den Hintergrund des Rosenbeetes pflanzen.
Gräser in gemischten Beeten
In modernen Beeten werden Gräser vielfältig kombiniert mit Stauden, Zwiebel- und Knollengewächsen, Sommerblumen, Rosen und Sträuchern. Unkomplizierte Nachbarn in den Beeten sind die Gräser nicht immer. Viele von ihnen, vor allem die Einheimischen säen sich kräftig aus, manche wuchern, bilden Ausläufer und sind den übrigen Pflanzen an Lebenskraft stark überlegen.
Für die großen Prachtstauden sind die Gräser schwierige Begleiter. Sonnenauge, Sonnenhut, Feinstrahlastern,Taglilien und andere vertragen es nicht, von den wuchernden Gräsern bedrängt zu werden. Daher muss man die Gräser immer mal wieder kräftig zurückschneiden oder umsetzen.
Gräser neutralisieren die oft starken Blütenfarben der Stauden, geben den Beeten Fülle und Geschlossenheit. Im Spätsommer haben sich die Giganten unter den Blühstauden wie Riesen–Sonnenhüte, Steppenkerzen, Wasserdost, Federmohn, Kandelaber- Ehrenpreis, Kerzenligularien und Sonnenbraut zu wahren Blütenbergen entwickelt. Sie inszenieren zusammen mit den Riesengräsern ein wohl einmaliges Schauspiel.
Sonne, Wasser und Wind sind die schönsten Begleiter der Gräser im Garten. Die Halme wiegen sich mit bewundernswerter Grazie im Wind, schaffen dabei Konturen und verwischen sie gleich wieder. Dieses Spiel aus Bewegung, Durchlässigkeit und Transparenz ist genau so faszinierend und beruhigend wie das Rauschen eines Bachs, das Kräuseln des Wassers im Teich.
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