Hochwasserschutz im Garten

Im Angesicht des Klimawandels müssen wir die Art und Weise, wie wir gärtnern, neu denken, um den extremen Wetterereignissen der Zukunft gewachsen zu sein. Hochwasserschutz im Garten bedeutet weit mehr als nur den Erhalt unserer grünen Oasen zum Entspannen und Genießen.

Hochwasserschutz im Garten

Im Angesicht des Klimawandels müssen wir die Art und Weise, wie wir gärtnern, neu denken, um den extremen Wetterereignissen der Zukunft gewachsen zu sein. Hochwasserschutz im Garten bedeutet weit mehr als nur den Erhalt unserer grünen Oasen zum Entspannen und Genießen. Durch clevere Gestaltung können wir in unseren Gärten Wasser auffangen, die Luft kühlen und Verschmutzungen filtern – und damit aktiv dazu beitragen, unsere Umwelt lebenswert und gesund zu erhalten.

Hochwasserschutz im Garten 1

Im Zuge des Klimawandels wird Hochwasserschutz für Gartenbesitzer immer wichtiger. Extreme Wetterereignisse wie Starkregen und lange Trockenperioden treten häufiger auf und können erhebliche Schäden in unseren Gärten verursachen. Doch mit einigen cleveren Maßnahmen lassen sich Gärten besser vor Hochwasser schützen. Gleichzeitig können Gärten viel Wasser speichern und so die Kanalisation entlasten.

Warum ist Hochwasserschutz im Garten wichtig?

Die zahlreichen Hochwasser in letzter Zeit – zuletzt in Süddeutschland – haben gezeigt, dass Überflutungen immer mehr zu einem Thema für Gartenbesitzer werden. Obwohl Regen gut für den Garten und die Pflanzen ist, führen extreme Wetterereignisse wie Starkregen oder anhaltende Niederschläge immer häufiger zu Überschwemmungen – auch in Gegenden, die bisher nicht als Hochwassergebiete galten. Ein trockener und harter Boden kann die Wassermassen schlechter aufnehmen, was zu Pfützen, Teichen und Staunässe führt, die Pflanzen absterben lassen können.

Hochwasserschutz vorgestellt auf der Chelsea Flower Show

Auch auf der renommierten Chelsea Flower Show, der weltbekannten Blumenshow in London, war Hochwasserschutz in diesem Jahr ein zentrales Thema. Einer der preisgekrönten Gärten, der „Flood Re Flood Resilient Garden“, gestaltet von Dr. Ed Barsley und Naomi Slade, zeigt, wie Gärten widerstandsfähig gegen Überschwemmungen gemacht werden können. Dieser Showgarten kombiniert ästhetische und funktionale Elemente, um Wasser effektiv zu managen und den Garten vor den Folgen von Starkregen zu schützen.

Merkmale des Flood Resilient Garden

Natürliche Elemente zur Wasseraufnahme:
Eine zentrale Senke leitet das Regenwasser in einen Bach und Teich, wo es allmählich versickern kann.Große Tanks dienen als Zierteiche und Wasserreserven, die vor weiteren Regenfällen geleert werden können.

Dichte und robuste Bepflanzung:
Pflanzen mit starken Wurzeln halten den Boden locker und verbessern die Wasseraufnahme. Dies verhindert Pfützenbildung und Staunässe. Grüne, üppige Bepflanzung kühlt und befeuchtet die Luft und hat reinigende Eigenschaften.

Höhenunterschiede schaffen:
Ein Hochdeck und Hügel bieten bewohnbare Orte für Menschen, Rückzugsorte für Wildtiere und gut durchlässigen Boden für empfindliche Pflanzen. Hänge und Stufen leiten das Wasser gezielt zu tiefer liegenden Pufferflächen, wo es gespeichert und versickern kann.

Wie Sie Ihren Garten hochwassersicher gestalten

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Vermeidung von Flächenversiegelungen


Versiegelte Flächen wie betonierte Zufahrten und Terrassen verhindern die natürliche Versickerung des Wassers. Setzen Sie stattdessen auf Schotterrasen, Holzhäcksel, Rindenmulch oder Rasengittersteine. Diese Materialien lassen das Wasser besser abfließen und vermeiden Überschwemmungen.

Dichte Bepflanzung


Eine dichte Bepflanzung hilft, den Boden locker zu halten und die Wasseraufnahme zu verbessern. Pflanzen wirken auch wie natürliche Klimaanlagen, die Schatten spenden und die Umgebungsluft kühlen und befeuchten. Stauden, Blumen und Gehölze sind für den Hochwasserschutz im Garten besser geeignet als Rasenflächen, die durch das häufige Betreten oft verdichtet sind.

Hochwasserschutz im Garten

Nutzung von Zisternen und Regentonnen


Zisternen und Regentonnen fangen Regenwasser auf und entlasten die Kanalisation. Das gesammelte Wasser können Sie in Trockenphasen zur Bewässerung Ihrer Pflanzen nutzen. Diese nachhaltige Methode reduziert zudem Ihre Wasserkosten.

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Höhenunterschiede schaffen


Hochwasserschutz im Garten kann durch Höhenunterschiede unterstützt werden. Ein leichtes Gefälle, kleine Stufen oder Hänge leiten das Wasser zu Pufferflächen, wo es vorübergehend gespeichert und versickern kann. Achten Sie darauf, dass das Gefälle immer vom Haus wegführt. Drainagewasser kann man in eine Zisterne, einen Teich oder einen Bach einleiten.

Was tun nach einer Überschwemmung?

Wenn Ihr Garten unter Wasser gestanden hat, warten Sie erst ab und betreten Sie die Flächen nicht zu früh, um Verdichtungen zu vermeiden. Beginnen Sie erst mit den Aufräumarbeiten, sobald der Boden einigermaßen trocken ist:

  1. Boden trocknen: Lockern Sie die Beete mit einer Hacke oder einem Grubber.
  2. Rasen belüften: Stechen Sie Löcher in die Grasnarbe, um Staunässe zu vermeiden.
  3. Schlamm beseitigen: Entfernen Sie Pflanzenreste und Gegenstände und spülen Sie sie ab.
  4. Abgeknicktes entfernen: Schneiden Sie beschädigte Pflanzenteile ab.
  5. Neu einpflanzen: Setzen Sie entwurzelte Pflanzen wieder ein.
  6. Bäume kontrollieren: Stabilisieren Sie Bäume bei Bedarf mit einem Holzpfahl.

Überflutetes Obst und Gemüse sollten Sie sicherheitshalber entsorgen, da bei Hochwasser Schadstoffe ins Wasser gelangt sein könnten.

Der Hochwasserschutz im Garten ist eine wichtige Maßnahme, um extreme Wetterereignisse abzufangen und Ihre grüne Oase zu schützen. Mit einer durchdachten Bepflanzung, der Vermeidung von Flächenversiegelungen und der Nutzung von Zisternen und Regentonnen schaffen Sie nicht nur einen widerstandsfähigen Garten, sondern tragen auch zur Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit bei. Lassen Sie sich von innovativen Ideen wie dem Flood Resilient Garden inspirieren und verwandeln Sie Ihren Garten in ein sicheres und schönes Paradies.

Anja Wehle

Dipl.-Kff. - Journalistin und Bloggerin. Ich liebe alles, was wächst, grünt oder blüht. Noch mehr faszinieren mich die Tiere im Garten. In meinen mehr als zwei Jahrzehnten als Gartenjournalistin durfte ich die erstaunlichsten Gärten besuchen und Menschen treffen, die mit Hingabe und Kreativität wahre grüne Kunstwerke geschaffen haben. Meine Kamera ist stets an meiner Seite, um die Schönheit der Gärten und ihrer tierischen Bewohner einzufangen.

Autor: Anja Wehle

Dipl.-Kff. - Journalistin und Bloggerin. Ich liebe alles, was wächst, grünt oder blüht. Noch mehr faszinieren mich die Tiere im Garten. In meinen mehr als zwei Jahrzehnten als Gartenjournalistin durfte ich die erstaunlichsten Gärten besuchen und Menschen treffen, die mit Hingabe und Kreativität wahre grüne Kunstwerke geschaffen haben. Meine Kamera ist stets an meiner Seite, um die Schönheit der Gärten und ihrer tierischen Bewohner einzufangen.

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