Besonders beliebt sind Rabe oder Krähe nicht. Sie sind schwarz, wirken bedrohlich und plündern die Nester der kleinen Singvögel. Aber es sind hochintelligente Tiere mit erstaunlichen sozialen Fähigkeiten. Wer sich ein bisschen mit der Welt von Rabe oder Krähe befasst, wird fasziniert sein.
Inhalt
Rabe oder Krähe: Wie unterscheidet man die Vögel?
Rabe oder Krähe – zwei Vögel, die vielen von uns auf den ersten Blick sehr ähnlich erscheinen. Doch wer genauer hinschaut, wird schnell merken, es gibt auch Unterschiede.
Bevor wir uns den Unterschieden widmen, sollten wir uns zunächst die Gemeinsamkeiten der beiden Vögel ansehen. Sowohl Raben als auch Krähen gehören zur Familie der Rabenvögel und haben meist ein schwarzes Gefieder. Sie sind schlau und anpassungsfähig, was sie zu erfolgreichen Jägern und Sammlern macht. Doch es gibt auch einige deutliche Unterschiede, die es uns ermöglichen, Rabe oder Krähe zu unterscheiden.
Der erste und offensichtlichste Unterschied ist die Größe. Raben sind viel größer als Krähen. Ein ausgewachsener Rabe kann eine Flügelspannweite von bis zu 1,30 Metern haben, während eine Krähe selten länger als 50 Zentimeter wird. Auch das Gewicht ist ein guter Indikator: Raben wiegen zwischen 0,7 und 1,5 Kilogramm, während Krähen nur etwa 0,4 bis 0,6 Kilogramm auf die Waage bringen.
Ein weiterer Unterschied betrifft den Schwanz. Raben haben einen keilförmigen Schwanz, während der Schwanz einer Krähe eher gerade und abgerundet ist. Auch der Schnabel unterscheidet sich: Der Schnabel eines Raben ist kräftiger und gebogener als der einer Krähe.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal betrifft die Stimme. Während Krähen eine hohe, kratzende Stimme haben, klingt der Ruf eines Raben tiefer und rauer. Einige Menschen beschreiben den Ruf eines Raben auch als krächzend.
Und schließlich gibt es noch das Verhalten. Raben sind oft scheuer als Krähen und meiden den Kontakt mit Menschen. Krähen hingegen sind neugieriger und suchen oft die Nähe von menschlichen Siedlungen. Außerdem bauen Raben ihre Nester auf Felsen oder in Bäumen, während Krähen ihre Nester oft in Gebäuden, auf hohen Bäumen oder auf Masten errichten.
Welche Krähenarten leben in Mitteleuropa?
In Mitteleuropa gibt es viele verschiedene Arten von Krähen, die uns mit ihrem schwarz glänzenden Gefieder und ihrer beeindruckenden Intelligenz faszinieren. Diese klugen Vögel gehören zur Familie der Rabenvögel und haben sich an unterschiedliche Lebensräume angepasst. In diesem Blog-Artikel wollen wir uns einige der bekanntesten Krähenarten in Mitteleuropa genauer anschauen.
Rabenkrähe
Eine der bekanntesten Krähenarten in Mitteleuropa ist die Rabenkrähe – oder auch Aaskrähe genannt – (Corvus corone). Diese Vogelart ist häufig in offenen Landschaften wie Wiesen, Feldern und Weiden zu finden. Rabenkrähe ernähren sich hauptsächlich von Kadavern, aber auch von Insekten, Würmern und Beeren. Sie sind sehr soziale Vögel und leben in großen Gruppen, die man oft am Himmel kreisen sieht. Mit ihrem kräftigen Schnabel und ihren scharfen Augen sind sie in der Lage, auch größere Kadaver zu zerteilen und zu verspeisen.
Nebelkrähe
Eine weitere Krähenart, die in Mitteleuropa vorkommt, ist die Nebelkrähe (Corvus cornix). Im Vergleich zur Rabenkrähe ist die Nebelkrähe etwas kleiner und hat ein graueres Gefieder. Sie lebt bevorzugt in Wäldern und an Waldrändern und ernährt sich von Insekten, kleinen Wirbeltieren und Pflanzen. Wie die Aaskrähe sind auch Nebelkrähen sehr intelligente Vögel und können sich an unterschiedliche Situationen anpassen.
Saatkrähe
Eine besonders imposante Krähenart ist die Saatkrähe (Corvus frugilegus). Mit ihrem kräftigen Schnabel und ihrem schwarz glänzenden Gefieder ist sie ein echter Hingucker. Saatkrähen leben hauptsächlich in offenen Landschaften und ernähren sich von Getreide, aber auch von Insekten und Kleintieren. Wie die Aaskrähe leben auch Saatkrähen in großen Gruppen, die man oft auf Feldern beobachten kann.
Dohle
Eine weitere Krähenart in Mitteleuropa ist die Dohle. Mit einer Größe von bis zu 34 cm ist sie deutlich kleiner als die Rabenkrähe, aber nicht minder interessant. Die Dohle lebt in offenen Landschaften und ernährt sich von Insekten und Körnern. Anders als die Rabenkrähe, die in Familienverbänden lebt, bilden Dohlen oft große Kolonien.
Nicht alle Krähenarten sind schwarz. Auch die Alpendohle und der Eichelhäher gehören zu den Krähenvögeln, sie sind recht leicht zu erkennen.
Der Kolkrabe
Der Kolkrabe (Corvus corax) mit seinem schwarz glänzenden Gefieder ist der größte Rabenvogel Europas und erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 1,40 Meter. Er ist zugleich der größte Singvogel, der in unseren Breiten lebt. Sein auffälligster Körperteil ist jedoch der mächtige, dreieckige Schnabel, der ihm das Aussehen eines geflügelten Räubers verleiht. Doch der Kolkrabe ist nicht nur ein imposanter Anblick, sondern auch ein hochintelligenter Vogel.
Kolkraben leben in Paaren und sind bekannt für ihre enge Bindung an ihre Partner. Sie bleiben oft ein Leben lang zusammen und verteidigen ihr Territorium gemeinsam gegen andere Tiere, wie beispielsweise den Steinadler.
Diese Bindung kann so eng sein, dass sie sich gegenseitig Futter in den Schnabel geben und einander bei der Nahrungssuche unterstützen.
Die Intelligenz der Kolkraben zeigt sich auch in ihrem erstaunlichen Gedächtnis und ihrer Fähigkeit, Probleme zu lösen. In der freien Wildbahn können sie Werkzeuge verwenden, um an Futter zu gelangen, wie beispielsweise Stöcke oder Kieselsteine.
In Gefangenschaft haben sie sogar gelernt, Schlossmechanismen zu knacken, um an ihre Beute zu gelangen.
Doch die Intelligenz der Kolkraben hat auch dazu geführt, dass sie in vielen Kulturen als Vögel des Todes und der dunklen Mächte angesehen werden. In vielen Märchen und Sagen erscheint der Kolkrabe als Unglücksbote oder als Symbol für den Tod.
Die erstaunlichen Fähigkeiten der Raben werden immer noch weiter von Verhaltensbiologen erforscht. Manches kann sich heute schon erklären, aber immer noch sind Fragen offen. Ein sehr interessantes Buch zum Stand der Forschung über Raben ist von Thomas Bugnyar erschienen. Neben vielen hochinteressanten Beobachtungen stellt der Autor auch eine tolle Methode vor, wie man die Raben vom Plündern der Nester seltener Vogelarten abhält. Man stellt täuschend echte Eier her und füllt sie mit Brechmittel. Die intelligenten Tiere merken sich das und lassen diese Nester in Zukunft in Ruhe.
Das Buch hat bei Amazon super Kritiken und gilt als Bestseller in der Rubrik Bestimmungsbücher für Vögel.
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