Die meisten Menschen finden Mäuse eher unsympathisch oder gar eklig. Für Spitzmäuse sollte das aber nicht gelten. Spitzmäuse im Garten sind äußerst nützliche Tiere, sie fressen jede Menge Schnecken und andere Pflanzenschädlinge.
Die Maus, die keine Maus ist
Der Name Spitzmaus ist irreführend. Spitzmäuse sind nämlich gar keine Mäuse, sondern Verwandte des Igels. Sie sehen Mäusen zwar ähnlich, aber man kann sie durch die lang gezogene Kopfform, die rüsselartige Nase und die kleinen Augen unterscheiden. Es gibt zahlreiche Arten von Spitzmäusen, die Namen zeigen schon, wo diese Tiere bevorzugt leben: Garten-, Feld-, Haus-, Wasser-, Sumpf- und Waldspitzmaus. Die Zwergspitzmaus lebt dort, wo auch die Waldspitzmaus zu Hause ist.
Was fressen Spitzmäuse?
Im Gegensatz zu Mäusen sind Spitzmäuse Insektenfresser. Mäuse fressen ja gern Pflanzen, Samen, Wurzeln und Blumenzwiebeln, Spitzmäuse tun das nicht. Sie vertilgen hingegen Unmengen an Raupen, Schnecken, Maulwurfsgrillen, Spinnen und Asseln. Das macht sie zu nützlichen Helfern bei der Gartenarbeit.
Die Lieblingsspeise der Spitzmäuse sind Engerlinge, die Larven verschiedener Käfer. Diese Larven fressen gern die zarten Triebe und Wurzeln vieler Pflanzen und schädigen besonders Jungpflanzen. Prima, wenn die Spitzmäuse diese unangenehmen Engerlinge beseitigen.
Im Winter ist es für Spitzmäuse im Garten deutlich schwerer, Futter zu finden. Ein paar Insekten und Spinnentiere finden sie noch, aber viele Spitzmäuse überstehen den Winter nicht. Spitzmäuse werden nur etwa 2 Jahre alt.
Spitzmäuse im Garten loswerden – bloß nicht!
Wie gesagt, Spitzmäuse sind ausgesprochen nützliche Gartenhelfer, sie beseitigen jeden Menge Schädlinge. Auch lassen sich die scheuen Tiere kaum sehen. Eigentlich sollte jeder Gartenbesitzer froh sein, wenn die nütlichen Tiere in seinem Garten leben. Es gibt höchstens ein Argument, warum man vielleicht Spitzmäuse im Garten loswerden möchte: das sind ihre zahlreichen Hinterlassenschaften.
Spitzmäuse stehen ständig unter Strom. Sie sind immer in Bewegung. Zu jeder Tageszeit und zu jeder Jahreszeit sind sie auf Futtersuche. Winterschlaf oder Winterruhe kennen sie nicht. Wenn sie 3 Stunden lang kein Futter finden, verhungern sie. Ihr Herz schlägt etwa 10 mal schneller als das des Menschen. Kein Wunder, dass bei so einem Energiebedarf auch zahlreiche Ausscheidungen folgen.
Wie gefährlich sind Spitzmäuse?
Wasserspitzmäuse sind die einzigen Säugetiere in Europa, die über Giftdrüsen verfügen. Mit ihrem Gift können sie Insekten oder kleinere Tiere lähmen. Für Menschen oder Haustiere wie Hunde und Katzen ist dieses Gift ungefährlich. Katzen töten zwar Spitzmäuse, aber sie fressen sie nicht, weil sie deren Geruch nicht mögen.
Trotzdem ist ein Biss oder ein Kratzer von einer Spitzmaus nicht ganz ungefährlich, da die Tiere Krankheiten übertragen können. In selten Fällen kann durch Spitzmäuse das Borna Disease Virus 1 auf den Menschen übergehen.
Spitzmäuse aus dem Haus vertreiben
In Garten sind Spitzmäuse nützlich, im Haus haben sie natürlich nichts zu suchen. Nur selten verirren sich die scheuen Tiere ins Haus, aber wenn, dann ist das sehr unangenehm, da Spitzmäuse wegen ihres schnellen Stoffwechsels große Mengen an Kot und Urin absondern.
Spitzmäuse sind streng geschützt, da sie Nützlinge sind. Nach dem Tierschutzgesetz ist das Töten von Wirbeltieren in Deutschland verboten, wenn es sich dabei nicht um Schädlinge handelt.
Daher dürfen Spitzmäuse nur mit Lebendfallen gefangen werden. Mausefallen, die die Tiere töten würden, sind verboten. Als Köder eignen sich Hackfleisch oder Wurst.
Wenn sie die Spitzmäuse im Garten weiter zur Schädlingsbekämpfung haben wollen, lassen sie sie dort frei und versperren ihr alle Wege zurück ins Haus. Ansonsten setzen Sie das Tier etwa 1000 Meter entfernt wieder aus, damit es nicht zurückfindet.
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