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Waldgarten – geheimnisvoll und umwerfend schön

Als natürlicher Lebensraum gibt der Wald ein gutes Vorbild ab, nach welchem man einen Waldgarten anlegen und umwerfend schön und geheimnisvoll gestalten kann.

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Angenehm kühl in den immer heißer werdenden Sommern bieten Waldgärten wunderbare Orte zum Entspannen. Als natürlicher Lebensraum gibt der Wald ein gutes Vorbild ab, nach welchem man einen Waldgarten anlegen und umwerfend schön und geheimnisvoll gestalten kann.

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Wälder haben schon immer die Fantasie der Menschen angeregt, sie sind magische und mystische Orte. Die idyllische Gestaltung eines Waldgartens schafft mit ihrer einmaligen Struktur und ihrem üppigen Charme einen Ort der Ruhe und Gelassenheit. Zusätzlich gilt der Waldgarten wie jede Permakultur als besonders pflegeleicht und lässt sich auch auf wenig Raum umsetzen.

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Waldgarten – Die Tradition

Unsere Liebe zu Waldgärten beruht auf einer langen Tradition. Schon bei unseren Vorfahren, den Germanen lagen im Wald ihre Kultstätten, ihre alten Stammesheiligtümer. Der Schauer, der auch uns durchströmt inmitten einer einsamen, großartigen Natur, floss bei ihnen zusammen mit Andacht und frommer Stimmung angesichts des Göttlichen.

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Diese Gedanken lebten fort und erreichten in der Romantik Ende des 18./ Anfang des 19. Jahrhunderts einen Höhepunkt. Die treibende Kraft der Romantik ist seit jeher eine ins Unendliche gerichtete Sehnsucht nach Heilung der Welt, nach der Zusammenführung von Gegensätzen zu einem harmonischen Ganzen. Symbolische Orte und Manifestationen dieser Sehnsucht sind nebelverhangene Waldtäler, mittelalterliche Kloster-Ruinen, alte Mythen und Märchen.

Sie alle besitzen auch heute noch einen Hauch von Mystik: hoch hinauf strebend, dem Licht entgegen, bereit zur Entfaltung, den Traum von Schwerelosigkeit träumend – und dennoch in der düsteren Tradition verwurzelt, eine Mischung aus Licht und Schatten, Alt und Neu, Vergangenheit und Zukunft.

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Der essbare Waldgarten als Nahrungsquelle


Waldgärten haben auch eine lange Tradition in Südamerika, Asien und Afrika. Dort steht der Wald für Leben, biologische Vielfalt und Fruchtbarkeit. In diesen Regionen kombiniert man in Waldgärten die natürliche Forstwirtschaft mit einer reichhaltigen Nahrungsproduktion. Ein gesundes Mischwald-Ökosystem besteht aus sich ständig regenerierenden Bäumen, Sträuchern, Kräutern, Bodendeckern und Rankpflanzen.

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Vorteile eines Waldgartens


Waldgärten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit – doch hat diese Art der Gartengestaltung wirklich Vorteile oder handelt es sich um einen kurzlebigen Trend? Tatsächlich ist das Anlegen einen Waldgartens nicht nur ästhetisch und schön, sondern hat auch noch weitere Vorzüge. Gärten und Stadtgebiete sind für viele Wildtiere aber als Lebensraum nur mäßig geeignet – ein Waldgarten stellt dagegen einen Rückzugsort dar, den Nützlinge wie Bienen und Hummeln, aber auch Vögel oder Eichhörnchen gerne annehmen.

Eichhörnchen

Neben den Tieren schätzen auch viele Pflanzen den Waldgarten. Dank der etagenartigen Anordnung durch die Höhenunterschiede der verschiedenen Pflanzen kann eine deutlich höhere Anzahl verschiedener Arten auf kleinem Raum gedeihen. Besonders in den schattigen Bereichen des Waldgartens finden zahlreiche Wildpflanzen einen geeigneten Standort, welcher ihnen in vielen anderen Gärten verwehrt bleibt. Auf diese Weise kann man also mithilfe seines Naturgartens einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten.

Ein weiterer Vorteil des Waldgartens besteht darin, dass er zu den sogenannten Permakulturen gehört. Das bedeutet, dass der Waldgarten im Optimalfall ein dauerhaftes Ökosystem bildet, das kaum mehr vom Menschen beeinflusst werden muss. Dies führt dazu, dass Waldgärten als überaus pflegeleicht gelten, da beispielsweise das jährliche Einsäen neuer Pflanzen durch die große Auswahl mehrjähriger oder wiederkehrender Arten erspart wird.

Walderdbeeren

Zusätzlich verhindert der dauerhafte Bewuchs, dass der Boden durch Wind- und Wassererosion geschwächt wird. Dadurch muss im Garten weniger Dünger verwendet werden, weshalb diese Form der Gartengestaltung als besonders günstig gilt. Mit einem eigenen Waldgarten holen Sie sich ein lauschiges Refugium vor Ihre Haustüre, das generationenübergreifend die Herzen höher schlagen lässt. Damit der gärtnerische Traum wahr wird, sind im Vorfeld verschiedene Kriterien zu beachten.

Wie kann ich einen Waldgarten anlegen?


Um einen Waldgarten anzulegen, wählen Sie Bäume und Begleitpflanzen basierend auf Standortpräferenzen und Bodenverhältnissen. Gestalten Sie den Garten anschließend in Etagen mit hohen Bäumen, mittelhohen und niedrigen Gehölzen sowie schattenverträglichen Pflanzen am Boden. Eine Sitzecke vervollständigt den Waldgarten.

In einem Waldgarten versucht der Gärtner, den Aufbau eines natürlichen Waldgebietes in einem Nutzgarten zu imitieren beziehungsweise beizubehalten. Die Besonderheit besteht vor allem im speziellen Aufbau des Waldgartens: Dieser ist nicht, wie üblicherweise, in verschiedene Beete gegliedert, sondern setzt vor allem auf verschiedene Wuchshöhen. So besteht ein Waldgarten typischerweise stets aus einer Kraut-, einer Strauch- und einer Baumschicht, die auf engem Raum übereinander existieren.

Waldgarten anlegen

Pflanzenvielfalt im Schattenreich


Bäume stellen ebenso konkrete Anforderungen an die Standortqualitäten, wie Stauden und Blumen. Greifen Sie daher nicht einfach zu Baum-Arten, weil Ihnen Wuchsform und Laubfarbe zusagen. Unterziehen Sie den Gartenboden zunächst einer genauen Prüfung, damit sich Ihre Favoriten wohl fühlen und kräftig Wurzeln schlagen. Um einen kleinen Garten als Waldgarten zu gestalten, bieten sich von fast jeder Baumart eine schöne Zwerg-Sorte an.

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Die Vielfalt an Pflanzen, die im Schatten gedeihen, ist größer als viele vermuten. Rhododendren, Hortensien und Astilben zeigen prächtige Farben. Empfehlenswerte Schattenpflanzen sind unter anderem Strauchveronika (Hebe), Schneeball, Fächerahorn, Skimmien, Kalmien, Mahonien, Pieris und Zwergmispel. Aus der Welt der Stauden gesellen sich Akelei, Fingerhut, Christrose, Glockenblume, Herbstanemone, Johanniskraut, Lilien, Maiglöckchen, Salomonsiegel, Silberkerze, Storchschnabel, Tränendes Herz und Veilchen hinzu.

Farne im Waldgarten

Farne sind die erste Gruppe der Schattenpflanzen, die in keinem Schattengarten fehlen dürfen. Die Pflanzen sind robust und anpassungsfähig. Auch Gräser kommen im Schattengarten nicht zu kurz und bereichern ihn um eine weitere Struktur. Natürlich dürfen auch die bunten Farbtupfer hier nicht fehlen. Hübsche Akzente setzen die Blüten von Pfirsichblättriger Glockenblume, Akelei oder Frühlingsplatterbse. Als Stauden lassen sich diese Schönheiten einfach in den Garten bringen.

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Blattschmuck ist sehr beliebt. Während Efeu, Immergrün, Buchsbaum, Taubnessel und Farne problemlos im tiefen Schatten wachsen, bevorzugen bunte Blattkünstler den lichten Schatten: Weißrandige Funkien, Berberitzen, farbenprächtige Buntnesseln oder goldgelber Oregano leuchten intensiver, wenn sie von milder Morgen- oder Abendsonne verwöhnt werden. Die Blätter der Funkien oder feinen Farne können hier eine stattliche Größe erreichen.

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Wer im Herbst Blumenzwiebeln steckt, kann sich bereits im nächsten Frühjahr über die ersten Frühblüher freuen. Wie im Wald nutzen die Frühblüher auch im Schattengarten die lichten Tage des frühen Jahres, um ihre Energiereserven aufzufüllen und im nächsten Jahr wieder anzutreten. Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) und Krokusse (Crocus tommasinianus) sowie Märzenbecher (Leucojum vernum) sind außerdem wichtige Frühblüher, die für frühfliegende Insekten überlebensnotwendig sind.

Ein Waldgarten ist nicht nur ein Stück Natur vor Ihrer Haustür, sondern ein Ort der Vielfalt und des Lebens. Mit Geduld und Sorgfalt können Sie einen Waldgarten anlegen, der nicht nur Sie, sondern auch zahlreiche Tiere und Pflanzen erfreuen wird. Gönnen Sie sich diese Oase der Ruhe und Natur – Ihr eigenes Stück Wald inmitten des Alltags.

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Anja Wehle

Dipl.-Kff. - Journalistin und Bloggerin. Ich liebe alles, was wächst, grünt oder blüht. Noch mehr faszinieren mich die Tiere im Garten. In meinen mehr als zwei Jahrzehnten als Gartenjournalistin durfte ich die erstaunlichsten Gärten besuchen und Menschen treffen, die mit Hingabe und Kreativität wahre grüne Kunstwerke geschaffen haben. Meine Kamera ist stets an meiner Seite, um die Schönheit der Gärten und ihrer tierischen Bewohner einzufangen.

Autor: Anja Wehle

Dipl.-Kff. - Journalistin und Bloggerin. Ich liebe alles, was wächst, grünt oder blüht. Noch mehr faszinieren mich die Tiere im Garten. In meinen mehr als zwei Jahrzehnten als Gartenjournalistin durfte ich die erstaunlichsten Gärten besuchen und Menschen treffen, die mit Hingabe und Kreativität wahre grüne Kunstwerke geschaffen haben. Meine Kamera ist stets an meiner Seite, um die Schönheit der Gärten und ihrer tierischen Bewohner einzufangen.

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